Deutlich mehr als 600kg Siedlungsabfall, also beinahe 2kg pro Tag, fallen auf jeden Einwohner Deutschlands an – eingeschlossen auch Kinder und Senioren. Damit liegt die Bundesrepublik über dem europäischen Durchschnitt. Obwohl sie derzeit laut Statistik die dritteffizienteste Abfallwirtschaft der Welt (nach Südkorea und Dänemark) betreibt, werden nur knapp die Hälfte des Abfalls dem Wertstoffkreiskauf wieder zugeführt, die eingesetzten Rohstoffe der anderen Hälfte sind unwiederbringlich verloren und lassen sich nur noch in Wärmeenergie wandeln. Gleichzeitig zeigt der Blick über die Landesgrenzen, dass es in einigen anderen europäischen Ländern gar keine oder eine kaum ausgebaute Abfallwirtschaft gibt.
Aber wie heißt es so schön: erstmal vor der eigenen Haustür kehren.
Auch Abfallwirtschaft braucht Platz und der wurde hier in Wolfsburg zur Verfügung gestellt. Wobei es sich bei der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) als kommunalem Entsorgungsträger um einen Betriebshof und nicht um die letztliche Abfallsammlung, -sortierung und -entsorgung dreht. Neben der Verwaltung finden sich hier Bereiche für die Fahrzeugabstellung, -pflege und -wartung sowie natürlich das Salzlager für den winterlichen Streudienst. Die Betriebstankstelle ist im Katastrophenfall auch Anlaufstelle für den städtischen Katastrophenschutz, der dann hier seinen Notstromdiesel beziehen kann.
Der klassische Siedlungsabfall, also alles, was aus den privaten Haushalten der Einwohner kommt, ist in der Entsorgung das eine. Dazu kommt noch der sogenannte „Problemabfall“, der zwar auch den Haushalten entstammt, aber nicht in den Hausmüll gehört: Farben, Lacke, Fotochemikalien, Düngemittel, Akkus und vieles mehr. Das meiste davon wird – wie in anderen Städten auch – in haushaltüblichen Mengen von der Mobilen Sammlung entgegengenommen; größere Mengen oder gar gewerbliche Problemabfälle sind neben dem Siedlungsabfall im Entsorgungszentrum Wolfsburg (EZW) am richtigen Platz.
Sollte nach vielen, vielen Jahren unsere am Betriebshof WAS montierte Zinkfassade am Ende ihres Lebenszyklus in dem Abfall landen: sie ist zu 100% recyclefähig und somit das Ausgangsmaterial vollständig wiederverwertbar.