FAQ – Häufig gestellte Fragen

Benötigen vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) eine CE-Kennzeichnung ?

Ja, eine CE-Kennzeichnungspflicht für VHF besteht seit dem Jahr 2005, sofern sie im europäischen Binnenmarkt in Verkehr gebracht werden soll, von einer harmonisierten Norm erfasst oder einer für dieses Produkt ausgestellten Europäischen Technischen Bewertung (ETA) entspricht.

Die CE-Kennzeichnung erfolgt auf Grundlage einer Leistungserklärung nach der Bauprodukteverordnung für die Bestandteile der VHF. Um die Qualität und Nachhaltigkeit unserer Produkte und Fassadensysteme sicherzustellen, ist unsere Produktion am Standort Chemnitz und unsere Produktionskontrolle nach EN 1090 zertifiziert. Eine externe Überwachung schützt unser hohes Qualitätsversprechen zusätzlich ab.

Auf Wunsch stellen wir unseren Kunden entsprechende CE-Kennzeichnungen und dazugehörige Leistungserklärungen nach  EN 1090-1 gerne aus. Entsprechende Wünsche teilen Sie uns bitte vor Vertragsabschluss mit. Die Ausstellung nachträglicher Leistungserklärungen ist leider nicht möglich.

Müssen Bewegungsfugen in vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (VHF) vorgesehen werden?

Bewegungsfugen des jeweiligen Bauwerks sind mit der identischen Bewegungsmöglichkeit in VHF aufzunehmen (VOB C ATV DIN 18351; Absatz 3.6.1).
Insbesondere gilt dies für Baukörper, die sich aneinander anschließen.

Benötigen vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) eine Statik?

Ja, für unsere Fassadensysteme wird neben einem Standsicherheitsnachweis auch ein Nachweis über die Gebrauchstauglichkeit benötigt. Inklusive aller Einzelnachweise sind diese Nachweise in prüffähiger Form sowie unter Berücksichtigung der geltenden Normen und Richtlinien anzufertigen.

Standsicherheitsnachweise bestehen aus:

  1. der statischen Berechnung der Unterkonstruktion
  2. der Fassadenbekleidung inklusive Befestigung
  3. erforderlichen Verankerungen und Verbindungselementen

Ein Standsicherheitsnachweis ist für alle Gebäudehöhen zu erbringen (gemäß DIN 18516-1; Abs. 6 auch für Fassadensysteme an Gebäuden bis acht Meter Höhe).

Maßabweichungen:

Ergeben sich Maßabweichungen bei raumabschließenden Wänden, dann ist einen Zuschlag von mindestens 20 Millimetern zur geplanten Ausladung der Unterkonstruktion – bestehend aus Hinterlüftungsraum und Wärmedämmung – zu berücksichtigen. Größere Abweichungen hinsichtlich der Ebenheit erfordern eine Berücksichtigung bei den Berechnungen des Standsicherheitsnachweises.

Grundsätzliches:

Randabstände der Befestigungs-, Verankerungs- und Verbindungselemente müssen eingehalten werden.

Inwieweit beeinflussen vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) das Raumklima?

Hinsichtlich des Raumklimas wirken sich VHF durch zahlreiche Eigenschaften positiv auf das Klima im Inneren von Gebäuden aus. So  reagiert der Hinterlüftungsraum einer VHF in kalten Jahreszeiten als regelrechter Temperaturpuffer. In den Sommermonaten wird die Wärme dagegen mithilfe des Hinterlüftungsraums abtransportiert, sodass das Klima im Gebäude auch bei großer Hitze angenehm bleibt.

Verantwortlich für den regulatorischen Effekt ist die Luftzirkulation im sogenannten Hinterlüftungsraum. Zwischen der Rückseite der Fassadenbekleidung und der auf der Gebäudeaußenwand aufgebrachten Wärmedämmschicht befindet sich ein ausreichend dimensionierter Raum mit Zu- und Abluftöffnungen. Dort kommt es zu einem permanenten Luftstrom, der nicht nur einen Temperaturpuffer zum Gebäudeinneren bildet, sondern auch Feuchtigkeit aus der Fassaden- und Außenwandkonstruktion abführt.

Hinsichtlich des Entstehens von Feuchtigkeit in der gesamten Fassadenkonstruktion sind grundsätzlich folgende Punkte zu bedenken:

  1. Baufeuchte
    Neu verarbeitete Baustoffe wie Beton, Mörtel oder Holz weisen oftmals einen hohen Wassergehalt auf.
  2. Schlagregen und/oder Niederschlagswasser
    Niederschläge können durch Öffnungen oder Fugen der Fassadenbekleidung in die Konstruktion eindringen.
  3. Tauwasser
    Hohe Luftfeuchtigkeit oder eine starke nächtliche Abkühlung der Temperaturen können an der Innenseite der Fassadenbekleidung zur Bildung von Tauwasser führen.

Benötigen vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) eine Genehmigung?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich kann die Genehmigungsfreiheit für eine VHF bestehen. Sie sollte aber niemals vorausgesetzt werden. Für Pläne zur Errichtung einer VHF – oder auch bauliche Veränderungen an einer Fassadenkonstruktion – ist immer eine Prüfung auf Genehmigungsfreiheit durch den Bauherren erforderlich.

Grundsätzlich gilt für den Bau einer VHF: Auch genehmigungsfreie Baumaßnahmen entbinden Bauherren nicht von ihrer Verantwortung. Alle rechtlichen Anforderungen beim Bau einer VHF sind einzuhalten – auch bei genehmigungsfreien Fassaden. Verfügt der Bauherr nicht über das erforderliche Know-how dafür, dann sind für die sachgerechte Planung und Ausführung fachkundige Planer oder Ingenieure hinzuzuziehen.

Wesentliche Bestandteile der Bauvorlage sind:

  1. Zeichnungen
  2. statische Nachweise
  3. Angaben zu Konstruktion, Bekleidung und Werkstoffe

Die Unterlagen sollten einen Einblick in die Konstruktion ermöglichen.
Es müssen detaillierte Informationen zur Unterkonstruktion, Bekleidung und Wärmedämmschicht enthalten sein – inklusive der verwendeten Bauelemente und deren Eigenschaften.
Darüber hinaus müssen Sie die Einhaltung geltender Brandschutzbestimmungen und die Anforderungen an den Wärmeschutz nachweisen.

Ist Kontaktkorrosion bei der Errichtung vorgehängter hinterlüfteter Fassaden (VHF) in Ausnahmefällen zulässig?

Ein klares Nein. Gemäß der VOB C ATV DIN 18351; Absatz 3.2.5 ist beim Zusammenbau von Bauteilen verschiedener Stoffe eine Kontaktkorrosion grundsätzlich auszuschließen. Interpretationen dieser Festlegung sind nicht möglich – auch nicht in Ausnahmefällen.

Lassen sich moderne Photovoltaik-Elemente in vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme (VHF) integrieren?

Natürlich. Fassadenbekleidungen, die der Erzeugung regenerativer Energie dienen, benötigen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung – oder eine Zustimmung im Einzelfall (VOB C ATV DIN 18351; Abs. 2.6) – sofern sie in einer VHF integriert werden.

Benötigen vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) einen Wärmeschutznachweis?

Ja. Unabhängig davon, ob es sich um einen Neubau oder die Sanierung einer VHF handelt, müssen Sie einen Wärmeschutznachweis erbringen. Beschrieben ist der Mindestwärmeschutz für Bauteile in der DIN 4108-2.

Wichtiger Bestandteil des Wärmeschutznachweises ist die Bewertung und Bilanzierung sogenannter Wärmebrücken in der Fassadenkonstruktion. Hinsichtlich der Vermeidung von Wärmebrücken gilt es vor allem bei Außenwänden mit VHF das Zusammenwirken von Elementen wie Verankerungsgrund, Unterkonstruktion und Wärmedämmung zu berücksichtigen.

Gleiches gilt für die Vermeidung punktueller und linearer Wärmebrücken. Diese können aufgrund einer konstruktiv erforderlichen Durchdringung der Wärmeschicht entstehen und müssen bei der Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten Berücksichtigung finden.

 

Ist es erforderlich, Bekleidungselemente aus Metall grundsätzlich zu entdröhnen?

Das ist nicht erforderlich. Bekleidungselemente aus Metall werden ohne Entdröhnung montiert. Sollten auf Grund erhöhter Anforderungen dennoch Entdröhnungsstoffe erforderlich sein, ist ein Anteil von nicht unter 60% der jeweiligen Elementrückseite entsprechend zu beschichten.  Laut  VOB C ATV DIN 18351; Absatz 3.4.2.5 darf die Dicke der Entdröhnungsstoffe zwei Millimeter nicht unterschreiten.

Sind Dauergerüstanker bei der Montage vorgehängter hinterlüfteter Fassaden (VHF) erforderlich?

Sollten tragende Bauteile einer Außenwand mit einer VHF verkleidet werden, sind nach DIN 4426 dauerhaft eingebaute Verankerungsvorrichtungen für Fassadengerüste vorzusehen. Dauergerüstanker sind zugänglich anzuordnen, sodass sie möglichst ohne Demontage der Bekleidungselemente erreicht werden können.

Die vertikalen Abstände zwischen den Verankerungsebenen dürfen vier Meter nicht überschreiten. Ist der vertikale Abstand geringer, können die Kräfte proportional gemindert werden. An Gebäudekanten wie Traufen oder Ecken müssen die angegebenen Kräfte verdoppelt werden. Hinsichtlich des horizontalen Abstands gibt es keinerlei Regelungen.

Die aufzunehmenden Kräfte sind wie folgt zu ermitteln:

  1. Rechtwinklig zur Fassade: je Meter Fassadenlänge 2,25 kN
  2. Parallel zur Fassade:  je Meter Fassadenlänge 0,75 kN

Verzichten können Sie auf Verankerungsvorrichtungen, wenn Anlagen zur Fassadenbefahrung vorhanden sind oder die Außenwandhöhe des Gebäudes acht Meter nicht überschreitet.

Ist es erforderlich, Fassadenbegrünungen statisch nachzuweisen?

Ja. Nach DIN 18516-1; Absatz 5.1.5 gelten Fassadenbegrünungen als Sonderlasten. Demnach sind sie beim Standsicherheitsnachweis zu berücksichtigen. In besonders beanspruchten Teilbereichen ist vor allem auf Eislasten zu achten.

Sind vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) anfällig gegen Schlagregenereignisse?

VHF gelten als besonders sicher gegen auftretende Schlagregenereignisse, daher werden sie in der DIN 4108-3 innerhalb der Beanspruchungsgruppe III (>800mm/m²Jahresniederschlagsmenge) eingeordnet.

Wichtig zu wissen: Der Regenschutz einer VHF wird nicht von offenen Fugen zwischen den Bekleidungsplatten beeinträchtigt. Beträgt der Öffnungsanteil der VHF mehr als fünf Prozent oder sind die Fugen breiter als 15 Millimeter, dann sind zusätzliche konstruktive Maßnahmen als Witterungsschutz empfehlenswert. Dieser Witterungsschutz kann in Form einer Fugenhinterlegung oder durch den Einbau geeigneter Fassadenbahnen erfolgen.

 

 

Sind vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) raumabschließend?

VHF haben keine raumabschließende Funktion. Sie tragen deswegen auch nicht zur Luftdichtheit des Gebäudes bei.

Grundsätzlich sind Wechselwirkungen von Außenwand und VHF hinsichtlich des Wärme-, Feuchte-, Schall- und Brandschutzes bei den Planungen zu berücksichtigen. Dabei sind folgende Normen und Verordnungen zu beachten:

  • DIN 4109 (Schallschutz und Raumakustik / Hochbau)
  • DIN 4108 (Wärmeschutz / Hochbau)
  • GEG (Gebäudeenergiegesetz)
  • EnEV (Energieeinsparverordnung)

Zu beachten sind Wärmebrücken. An Verankerungselementen, Unterkonstruktionen, Anschlussblechen oder metallischen Dämmstoffhaltern können leicht Wärmebrücken entstehen. Diese gilt es ebenso zu vermeiden wie konstruktiv bedingte Wärmebrücken in der Wärmedämmung (z. B. durch Fensteranschlüsse oder Regenfallrohre).

Können vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) die Brandlast einer Fassade erhöhen?

Durch die freie Wahl der Systemkomponenten können alle brandschutztechnischen Anforderungen baurechtskonform erfüllt werden. Hinsichtlich der effektiven Brandlasten sind materialspezifische Bewertungen für jedes einzelne Projekt erforderlich.

Wichtig zu wissen: Die Dämmung von VHF besteht aus mineralischen Stoffen, die nicht brennbar sind.

Gelten vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) eigentlich als Energiesparfassaden?

Heizen, Kühlen und Lüften – das sind die wichtigen Energieverbraucher in Gebäuden. VHF schützen im Sommer vor Hitze und ermöglichen im Winter ein wohlig-warmes Klima innerhalb des Gebäudes. Darüber hinaus fördern VHF ein angenehmes Raumklima, schaffen Behaglichkeit und tragen zu einem gesunden Wohlbefinden bei. Bei alledem sparen Sie auch noch Energie ein.

Mehr zum Thema Energiesparfassade finden Sie in Kürze im SCHRAG|Fassaden Blog.

Was muss ich bei der konstruktiven Ausführung von Außenfensterbänken bei einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) alles beachten?

 

Die wesentliche Aufgabe einer Außenfensterbank ist es, das ablaufende Oberflächenwasser des Fensters und der Fassade kontrolliert abzuleiten. Um dies zu gewährleisten, ist eine wannenförmige Ausprägung in Kombination mit seitlichen Aufkantungen vorzusehen.

Zudem ist es erforderlich, dass die äußere Fensterbank hinter die Ebene der VHF greift. Idealerweise weisen die Abtropfkanten dabei einen Überstand von 30 bis 40 Millimetern über der Fassadenebene auf. Die Neigung sollte mehr als fünf Grad betragen.

Darüber hinaus sind auch Konstruktionen mit innen liegender Entwässerung oder einem fassadenbündigen Abschluss der Fensterbank möglich.

Details und weitergehende Informationen zum Thema finden Sie im SCHRAG|Fassaden Planer.

Was ist bei der Unterkonstruktion einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) alles zu beachten?

 

Die Unterkonstruktionen von VHF werden flucht- und lotrecht so montiert, dass sie an die Formate der Bekleidungselemente angepasst sind (VOB C ATV DIN 18351; Absatz 3.3.1). Eine flucht- und lotgerechte Lage durch nachträgliches Justieren der Bekleidungselemente zu erzielen, ist nicht möglich.

Wichtig zu wissen:  die Unterkonstruktion sollte stets mehrteilig ausgeführt werden, um eventuelle Unebenheiten problemlos ausgleichen zu können.

 

Wie kann ich eine ausreichende Hinterlüftung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) sicherstellen?

Als Hinterlüftungsraum einer VHF wird der Raum zwischen der Rückseite der Fassadenbekleidung und der Wärmedämmschicht ggf. auch der Außenwand des Gebäudes bezeichnet. In Verbindung mit Zu- und Abluftöffnungen wird so sichergestellt, dass in diesem Raum Luft hinter der Fassadenbekleidung zirkulieren kann. Die effektive Hinterlüftung einer VHF ermöglicht es, Feuchtigkeit aus der Fassaden- und Außenwandkonstruktion abzuführen.

Feuchtigkeit in einer VHF kann folgende Ursachen haben:

  • Baufeuchte
    Neu verbaute Baustoffe wie Beton, Mörtel oder Holz weisen einen relativ hohen Wassergehalt auf.
  • Bekleidungsfugen und -öffnungen
    Durch entsprechende Öffnungen in der VHF können Schlagregen, Niederschlagswasser, Schnee oder andere Feuchtigkeit in den Hinterlüftungsraum eindringen.
  • Innenseite der Bekleidung
    Hohe Luftfeuchtigkeit, nächtliche Abkühlung oder Tauwasser können sich an der Innenseite der Fassadenbekleidung bilden.

Bei sommerlichen Temperaturen sorgt der Hinterlüftungsraum für den Abtransport der Wärme. Im Winter hingegen wirkt dieser gewissermaßen als Temperaturpuffer. Beide Mechanismen wirken sich positiv auf das Raumklima aus. In Gebäuden mit einer VHF herrschen Sommer wie Winter angenehme Temperaturen.

In der Regel ist der Hinterlüftungsraum ausreichend bemessen, wenn die Fassadenbekleidung mit einem Abstand von 20 Millimetern vor der Wärmedämmung bzw. der Außenwand angeordnet wird. Aus planerischer Perspektive ist ein Abstand der Wetterschale zur Wärmedämmung von 30 bis 50 Millimetern vorzusehen –  so ist ein Ausgleich der Material- und Bauwerkstoleranzen problemlos gegeben.

Die Dimensionierung des Hinterlüftungsraums setzt die Anwendung der relevanten Bauvorschriften, Normen und Zulassungen voraus. So sehen örtliche Bestimmungen beispielsweise die Möglichkeit vor, bei Erfordernis den Abstand durch die Unterkonstruktion, Brandsperren oder Wandunebenheiten lokal bis auf fünf Millimeter zu reduzieren.

Bekleidungen aus vertikal angeordneten Profiltafeln dürfen auf der Wärmedämmung streifenförmig aufliegen. Voraussetzung dafür ist, dass der im Minimum erforderliche Hinterlüftungsquerschnitt von 200 cm2/m nicht unterschritten wird. Vorzusehen sind Be- und Entlüftungsöffnungen bei VHF – am Gebäudefußpunkt und am Dachrand – von mindestens 50 cm2/m Wandlänge. Bei Unterbrechungen des Hinterlüftungsraums (z. B. durch Fenster) wird empfohlen, im Sturzbereich und unterhalb der Fensterbänke Zu- und Abluftöffnungen vorzusehen.

Öffnungen zur Hinterlüftung der VHF im Sockelbereich mit einer Breite ab 20 Millimetern werden mithilfe von Lüftungsgittern gesichert. Einzuhalten ist dabei der freie Mindestquerschnitt von 50 cm2/m. Gleiches wird auch für andere Öffnungen der VHF empfohlen.

 

 

Wie kann ich die Dämmung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) befestigen?

In der Regel werden zur Befestigung der Dämmung mechanische Dämmstoffhalter, auch Dämmstoffdübel genannt verwendet. Sie dienen der Lagesicherung der Dämmung und unterliegen keinerlei bauaufsichtlichen Anforderungen.

Sollte eine mechanische Befestigung der Dämmstoffplatten nicht möglich sein, dann können diese aufgeklebt werden. Nach DIN EN 13162 muss dabei eine Abreißfestigkeit (Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene) von σmt > 1 kPa gegeben sein. Grundsätzlich sollten Sie die genaue Spezifikation der Verklebung immer in enger Abstimmung mit dem Hersteller des Dämmstoffs festlegen.

Welche Ebenheitstoleranzen sind bei der Montage einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) zulässig?

Regelungen bezüglich der Ebenheitstoleranzen sind in der DIN 18202 festgehalten. Werden in der Praxis erhöhte Anforderungen an die Ebenheit einer VHF gestellt (siehe dazu auch DIN 18202; Tabelle 3, Zeile 7), dann gelten diese Maßnahmen als besondere Leistungen (nach VOB C ATV DIN 18351; Absatz 3.1.4) und erfordern eine entsprechende Vereinbarung.

Welche statisch-konstruktiven Einwirkungen sind bei der Planung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) zu berücksichtigen?

Bei der Planung und Bemessung von VHF müssen Sie die folgenden Lasten und Einwirkungen berücksichtigen:

  • Eigenlast ( DIN EN 1991-1-1)
  • Windlast  ( DIN EN 1991-1-4)
  • Schnee- und Eislast (in beanspruchten Bereichen)
  • Formänderungen und Zwängungen
  • Sonderlasten (z. B. Anbauteile)

Bei durchlässigen Außenwandbekleidungen kann der Staudruck im Hinterlüftungsraum bei der Windlastermittlung berücksichtigt werden. Dabei sind die Regelungen nach DIN 18516-1, Abschnitt 5 und DIN EN 1991-1-4 (mit nationalem Anhang Deutschland) anzuwenden. Folgende Parameter reduzieren die zu berücksichtigende Windlast:

  • Tiefe des Hinterlüftungsraums: < 100 Millimeter
  • Fugenanteil (Fläche der offenen Fugen/Fläche der Außenwandbekleidung): ≥ 0,75 Prozent
  • Windsperre an vertikalen Gebäudeecken

Grundsätzlich gilt: Alle Teile einer VHF sind zwängungsfrei zu montieren. Das betrifft im Besonderen die Bereiche Bekleidung und Unterkonstruktion. Materialspezifisch bedingte Längenänderungen durch die Einwirkung von Temperatur oder Feuchtigkeit sind zu berücksichtigen. Bei  eingeschränkter Ausdehnungsmöglichkeit der Verkleidung und der Unterkonstruktion sind die daraus resultierenden Beanspruchungen hinsichtlich des Standsicherheitsnachweises ebenfalls zu berücksichtigen.

Bei temperaturbedingten Form- und Längenänderungen gilt:

  • Mittlere Einbautemperatur: +10° Celsius
  • Grenztemperaturen: -20° bis +80° Celsius

Für Bauteile, die unverschieblich miteinander verbunden werden und in verschiedene Himmelsrichtungen zeigen (Eckbereiche), sind aufgrund zu erwartender Verschattungseffekte Temperaturdifferenzen von bis zu 35K und daraus schlussfolgernd unterschiedliche Ausdehnungen zu erwarten.

Welche unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten bieten vorgehängte hinterlüftete Fassaden(VHF)?

Kurz gesagt: nahezu unendliche. VHF bieten vielfältige Möglichkeiten, um Gebäude nach individuellen Vorstellungen zu gestalten. Eine breite Auswahl unterschiedlicher Farben, verschiedene Oberflächen und Texturen oder die spannende Kombination von Materialien verleihen Gebäuden einen einzigartigen und unverwechselbaren Charakter. In Verbindung mit einer kreativen Formensprache und intelligenten Detaillösungen wie sichtbaren oder verdeckten Befestigungen stehen Ihnen nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Mehr Informationen zu den Gestaltungsmöglichkeiten mit VHF finden Sie in Kürze im SCHRAG|Fassaden Blog.

Welche Möglichkeiten habe ich bei der Befestigung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF)?

Sofern statische Erfordernisse keine anderen Vorgaben machen, empfehlen wir als Hersteller hochwertiger Fassadensysteme zur Verbindung von Elementen der Unterkonstruktion Niete oder Schrauben. Gleitpunkte können Sie bei Nietverbindungen mithilfe von Nietsetzlehren herstellen. Schraubverbindungen erfordern geeignete Schrauben für Zwängungsfreiheit.

Das Funktionsprinzip spezieller Fest- und Gleitpunktschrauben ist im Prinzip recht einfach: Im Wesentlichen basiert es im Bereich des Schraubenkopfes auf einem am Profil oder der Wandkonsolendicke angepassten Gewinde.

Nach DIN EN ISO 3506-1 sind diese Verbindungselemente in Edelstahl (AZ) auszuführen. A2 Edelstähle können ebenfalls verwendet werden. Der entsprechende Anwendungsfall muss dazu allerdings in einer der folgenden Zulassungen geregelt sein:

  • Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis/Zulassung
  • Europäische technische Zulassung/Bewertung (ETA)

Die Befestigung der Fassadenbekleidung kann sichtbar oder verdeckt ausgeführt werden.

Sichtbare Befestigungen
– Schrauben aus nichtrostendem Stahl – mindestens Edelstahl A2
– Blindniete (aus Aluminium mit Edelstahldorn) bzw. nichtrostendem Stahl oder
– Klammersysteme

Verdeckte Befestigungen
– Gewindefurchende oder selbstbohrende Schrauben
– Niete
– Klammern
– Klebesysteme
– Hinterschnittanker
– Einhängesysteme
– Verbundkörper

Grundsätzlich ist es erforderlich, dass die Verwendung aller Befestigungssysteme in Normen bzw. bauaufsichtlichen Zulassungen, Prüfzeugnissen und Bewertungen für den jeweiligen Anwendungsfall geregelt ist. Meist ist diese Voraussetzung durch die Zulassungen der Bekleidung, des Gesamtsystems oder durch Einzelzulassungen der Befestigungselemente bereits erfüllt. Existiert keine Regelung für ein Befestigungselement, so muss die Eignung nachgewiesen ggf. bauaufsichtlich genehmigt werden (vorhabenbezogene Bauartgenehmigung).

Welche Vorteile bietet mir eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)?

 

Neben den vielfältigen Möglichkeiten hinsichtlich der Gestaltung einer individuellen Gebäudehülle sind VHF aufgrund ihrer Bauart echte Multitalente. Sie bieten eine mehrfache Schutzfunktion in allen Jahreszeiten.

Sommer wie Winter ermöglichen VHF einen wirkungsvollen Schutz vor Wärme, Kälte und Niederschlägen. Darüber hinaus schützen VHF vor Feuchtigkeit, Tauwasser und überzeugen mit effektivem Brand-, Schall- und Blitzschutz. Wesentliche Qualitätsmerkmale beweisen VHF vor allem auch mit Blick auf die wirtschaftlichen Aspekte. Die ausgereifte Technik sorgt für Langlebigkeit und hält damit nachhaltigen Kriterien stand.

Welche Vorgaben sind bei der Planung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) einzuhalten?

VHF bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Damit die Besonderheiten des Bauwerks und der einzelnen Bauwerksschichten wie Tragkonstruktion, Zwischenkonstruktion oder Außenhülle exakt aufeinander abgestimmt werden können, ist im Vorfeld eine fach- und sachgerechte Ausführungsplanung anzufertigen. Dies ist eine verpflichtende Leistung für den Auftraggeber bzw. den Erstellern der Gesamt- und Vorgewerkplanung.

Wichtig in diesem Zusammenhang: Werk- und Montageplanungen ersetzen keine Ausführungsplanung – weder eine fehlende noch eine unvollständige. Außerdem ist es nicht möglich, Verantwortlichkeiten aus der Ausführungsplanung durch die Werk- und Montageplanung zu übernehmen. Daraus folgt: Toleranzen der Vorgewerke inklusive der Maßtoleranzen sind auf die Toleranzausgleichsmöglichkeiten der Folgewerke abzustimmen und entsprechend zu planen.

Vorgewerke wie Roh- und Fensterbau müssen Toleranzvorgaben der Ausführungsplanung in ihrer Werkplanung berücksichtigen. Demnach werden die Bauteile so geplant, dass Kollisionen beispielsweise in Dübelzonen, im Stahlbetonbau oder bei den Randabständen vermieden werden. Grundsätzlich ist es Aufgabe der Ausführungsplanung, konkret und detailliert zu arbeiten. Werk- und Montageplanung sollten daran anschließen können.

Die Grundleistungen der Ausführungsplanung (Leistungsphase 5) umfassen (nach § 34, Anlage 10 HOAI):

  • Erarbeiten der Ausführungsplanung mit allen für die Ausführung notwendigen Einzelangaben (zeichnerisch und textlich) auf der Grundlage der Entwurfs- und Genehmigungsplanung bis zur ausführungsreifen Lösung als Grundlage für die weiteren Leistungsphasen
  • Ausführungs-, Detail- und Konstruktionszeichnungen nach Art und Größe des Objekts im erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad unter Berücksichtigung aller fachspezifischen Anforderungen, zum Beispiel bei Gebäuden im Maßstab 1:50 bis 1:1
  • Bereitstellen der Arbeitsergebnisse als Grundlage für die fachlich an der Planung Beteiligten sowie Koordination und Integration von deren Leistungen
  • Fortschreiben des Terminplans
  • Fortschreiben der Ausführungsplanung aufgrund der gewerkeorientierten Bearbeitung während der Objektausführung
  • Überprüfen erforderlicher Montagepläne der vom Objektplaner geplanten Baukonstruktionen und baukonstruktiven Einbauten auf Übereinstimmung mit der Ausführungsplanung

Die Basis der Werk- und Montageplanung ist eine prüffähige Objektstatik für das Gesamtsystem „VHF“ inklusive Unterkonstruktion, Verkleidung, Befestigungen, Verankerungen und Verbindungselemente. Der Bauherr beauftragt den Fachplaner mit dieser Aufgabe.
Grundsätzlich ist es ratsam, dass die Erstellung der Objektstatik und die Werk- und Montageplanung einer VHF als gesonderte Positionen ausgeschrieben werden.

Welche Wärmedämmstoffe sind für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) zulässig?

Nach DIN EN 13162 sind für VHF mineralische Dämmstoffe des Anwendungsgebietes WAB (Außendämmung der Wand hinter Bekleidung) vorgesehen. Weitere erforderliche Angaben sind die Grenzabmaße für die Dicke (z. B. T3) sowie die Definition zur Wasseraufnahme WL(P).

Wie lässt sich Niederschlagswasser an einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) ableiten?

Konstruktive Maßnahmen sorgen bei einer VHF für die Ableitung von Niederschlagswasser und verhindern,  schädigende Wirkungen in Fließrichtung des Wassers durch chemische und elektrochemische Prozesse (VOB C ATV DIN 18351; Absatz 3.6.2).

Wie ist es um die Nachhaltigkeit vorgehängter hinterlüfteter Fassaden (VHF) bestellt?

Kurz gesagt: sehr gut! Ein Blick auf den Lebenszyklus von Gebäuden mit VHF unterstreicht diese knappe Einschätzung, denn: In den drei Dimensionen des Nachhaltigkeitsbegriffs Ökonomie, Ökologie und Sozio-Kulturelles können VHF punkten. Neben den bekannt guten klimatischen Eigenschaften in allen Jahreszeiten und der langen Lebensdauer, überzeugen VHF durch gutes Recycling am Ende des Lebenszyklus´.

Die Sortenreinheit der Bauteile einer VHF macht es möglich, die Komponenten in die einzelnen Bauteile zu fraktionieren und den jeweiligen Wertstoffkreisläufen zuzuführen.

Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit von VHF finden Sie in Kürze im SCHRAGIFassaden Blog.

Bei welchen Gebäuden werden vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) angewendet?

Im Prinzip gibt es hier keine Einschränkungen. VHF eignen sich gleichermaßen gut für Neubauten oder die Sanierung bestehender Gebäude. Büros, Gewerbe-  und Verwaltungsgebäude, Hotels, Krankenhäuser oder auch Pflege-  sowie Altenheime – Gebäudehüllen mit VHF finden sich überall – auch bei Wohngebäuden und im Industriebau . Bei Einfamilien- und Reihenhäusern ist ein regelrechter Trend zu einer VHF zu beobachten. Immer mehr Menschen entscheiden sich bei der Wahl einer Gebäudehülle für VHF.

Repräsentative Beispiele für die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten unserer Fassadensysteme finden Sie unter Referenzen.

Welche Normen regeln vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF)?

Folgende Norm regelt die Errichtung einer VHF:

  • DIN 18516-1
    Außenwandbekleidungen, hinterlüftet,
    Teil 1: Anforderungen, Prüfgrundsätze

Darüber hinaus unterliegen VHF den Reglungen der  DIN EN 13830 und bedürfen seit dem Jahr 2005 einer CE-Kennzeichnung.

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