Als lebendiges „Gedächtnis der Stadt“ dokumentiert das Kreis- und Stadtarchiv Soest die Geschichte und Gegenwart der Stadt Soest, des gleichnamigen Landkreises und seiner Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.
Seit 2021 werden die ca. 2.000 laufende Meter Akten, 25.000 Bücher, mehr als 70.000 Fotos, und rund 34.000 Karten des Kreis- und Stadtarchiv Soest in einem Magazin-Neubau gesammelt und erhalten. Das neue Gebäude wird zusammen mit der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek und der Arbeitsgruppe Stadtarchäologie genutzt. Ein öffentlicher Freihandbereich mit Lesesaal und Arbeitsplätzen sowie Seminarräume machen die Geschichte für jedermann zugänglich und lebendig.
Das Magazin wurde als Erweiterung eines bestehenden Gebäudeensembles geplant und gebaut. Der Eingangsbereich des Kreis- und Stadtarchivs ist zugleich Übergang zu dem herausragenden Hauptgebäude des Ensembles, einer denkmalgeschützten ehemaligen Landwirtschaftsschule von 1890, die seit 2002 als Verwaltungsgebäude genutzt wird. Mit dem Fassade aus Cortenstahl greift das Architekturbüro Banz + Riecks aus Bochum die bestehende Architektursprache auf und entwickelt diese weiter: Das Material hebt sich bewusst von den Bestandsgebäuden ab, orientiert sich jedoch in der Farbigkeit an der Umgebung und dem an diesem Ort dominierenden Backstein. Im Laufe der Zeit wird sich auf dem Stahl eine individuelle Patina entwickeln – die Fassade des Archives schreibt so seine eigene Geschichte.
Gleichzeitig schützt der Cortenstahl das Archiv zuverlässig vor Witterungseinflüssen. Ausgebildet als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) reihen sich 1.200m² Fassadenelemente um das Gebäude. Die aus 2,00mm starkem Stahl gefertigten Kassetten sind sechsfach gekantet und auf einer Unterkonstruktion aus Aluminium mittels Agraffen nicht-sichtbar montiert.