Lippische Klimafassade wird sie genannt, die neue Verkleidung des in die Jahre gekommenen Kreishauses. 1978 – 1980 erbaut hat das Gebäude immerhin 40 Jahre erlebt und die nach damaligem Kenntnisstand verbauten Materialien genügten den heutigen Anforderungen schon seit einiger Zeit nicht mehr.
Bei der Ausschreibung wurde gezielt auf Nachhaltigkeit der zu verwendenden Materialien geachtet : Holzfenster mit witterungsbeständiger Aluminiumaußenschale, eine Holzunterkonstruktion und eine 100% wiederverwertbare Metallverkleidung (Recyclingfassade) machen den Löwenanteil der Flächen aus.
Ausgeschrieben war eine vorgehängte hinterlüftete Metallverkleidung in drei verschiedenen Ausführungen; die Entscheidung zwischen Edelstahl, gebürstet, Aluminium, beschichtet und Aluminium, eloxiert fiel erst nach der Vergabe des Auftrages. War zunächst Edelstahl favorisiert, entschied man sich schließlich nach einer Eignungsprüfung vor Ort doch letztendlich für beschichtetes Aluminium, um eine Blendwirkung der großen Flächen auszuschließen. Und ein weiterer Pluspunkt für die Nachhaltigkeit ist, dass das 2mm starke Ausgangsmaterial zuvor bereits aufbereitet worden war und nun eine zweite Nutzungsphase als Recyclingfassade durchläuft.
Unterteilt in dreizehn Abschnitte wanderte die Baustelle einmal um das verzweigte Kreishaus herum; die Sanierung erfolgte dabei ohne eine Unterbrechung der Arbeit der hier verorteten Behörden. Insgesamt wurden 15.500m² Fassadenfläche sukzessive demontiert und neu gestaltet. Das Ziel : die Einsparung von Treibhausgasemissionen, Reduzierung von Heizkosten und nicht zuletzt auch eine höhere Zufriedenheit der hier Beschäftigten.
Die Sanierung des Kreishauses wird durch das Land NRW mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union gefördert – sie ist Teil der Umsetzungsstrategie „Lippe_Re-Klimatisiert“ (LiReK), die beim Wettbewerb „KommunalerKlimaschutz.NRW“ einen Zuschlag erhielt.