In Deutschland gibt es etwa dreieinhalbtausend Stadtwerke, die entweder öffentlich-rechtlich oder privatwirtschaftlich organisiert sind und alle kommunalrechtlichen Vorschriften unterliegen.
Ihre Aufgabe ist es, die Versorgung der Einwohner und ansässigen Unternehmen mit Energie, Wasser und diversen Dienstleistungen zu gewährleisten.
Der Begriff „Stadtwerke“, der übrigens keine Singularform aufweist, sondern nur in der Pluralform (Pluraletantum) existiert, ist historisch bedingt: bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts waren es ausschließlich die Städte, die einen kommunalen Betrieb zur Grundversorgung der Bevölkerung betrieben. Die moderne Begrifflichkeit der „Stadt- und Gemeindewerke“ hat sich heute jedoch nicht wirklich durchgesetzt.
Auch die Stadtwerke Neuss entstanden 1883, als die lokale Trinkwasserversorgung aus bis dahin privater Hand in die Verantwortung der Stadt überging. Sieben Jahre später begann die städtische Eigenversorgung mit Energie durch den Kauf der Gasanstalt der Gebrüder Sels, 1910 der Betrieb einer städtischen Straßenbahn. Als dann die Versorgung mit Elektrizität das Angebot vervollständigte, erfolgte 1923 die Gründung der Stadtwerke Neuss. Eine ständige Weiterentwicklung, besonders zu Beginn des Jahrtausends, ließ das Unternehmen auf mehr als 500 Mitarbeitende anwachsen; ein hauseigenes Betriebsrestaurant, das auch Gästen offensteht, übernimmt deren kulinarische Versorgung.
Heute obliegt dem kommunalen Unternehmen nicht mehr nur die Versorgung der Bevölkerung mit Energie. Darüberhinausgehend betreiben die Stadtwerke Neuss drei Bäder, eine Eissporthalle für mehr als 2.800 Zuschauer und die Saunalandschaft WELLNEUSS im Neussener Südpark.
Heute hat die Stadt ungefähr 160.000 Einwohner; die hiesige Wirtschaft wird maßgeblich von der Eisen-; Aluminium- und Papierverarbeitung geprägt. Im Gewerbegebiet des Neusser Hafens finden sich u.a. ein Papiertaschentuchhersteller, ein Automobilzulieferer und ein Feinkostproduzent.