Karl Heine, eigentlich Ernst Carl Erdmann Heine, war ein Leipziger Industriepionier. Er wurde in eine wohlhabende Kaufmannsfamilie hineingeboren, die ihm eine gute Ausbildung und so ein solides Fundament für sein Leben mitgegeben konnte.
Dazu kamen eine unglaubliche Umtriebigkeit und Tatenkraft: bereits in jungen Jahren entwickelte er das Kolonnadenviertel der heutigen Leipziger Westvorstadt, indem er das versumpfte Gebiet entlang der Pleiße trockenlegte, um dort Mietshäuser zu errichten und dehnte damit seinen Besitz bis in die damalige Gemeinde Plagwitz aus. Dort begann er mit dem Bau eines schiffbaren Kanals, der heute nach ihm benannt ist und ließ die Plagwitzer Brücke errichten, um eine Verbindung zur Westvorstand zu haben. Mit dem Legen von Gleisanschlüssen und Ladestellen schaffte er die Voraussetzung für die Ansiedlung von Industrie im vormals eher ländlich geprägten Raum.
Dabei war er selbst ein Industrieller: die Firma Heine & Co hatte sich auf die synthetische Gewinnung von Senföl spezialisiert und konnte auf dieser Basis bei der Aufklärung der chemischen Zusammensetzung natürlicher ätherischer Öle einen wesentlichen Anteil beisteuern.
Der Name Karl Heine findet sich heute verschiedentlich in Leipzig wieder: neben dem von ihm geschaffenen Kanal gibt es eine Karl-Heine-Straße, ein berufliches Schulzentrum, einen Karl-Heine-Platz, natürlich ein Denkmal, aber auch die auf die großväterliche Seite zurückzuführende Erdmannstraße.
Das Gymnasium an der Karl-Heine-Straße hingegen heißt „Schule am Palmengarten“; die etwa 100 Jahre alte ehemalige Mädchenschule steht heute allen Kindern gleichermaßen offen und zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Bildungsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen aus : innovatives Unterrichtszeiten, bewegtes Lernen, Achtsamkeit und Verantwortung als Schulfach, aber auch Fremdsprachen wie Spanisch oder Chinesisch, Kunst oder Technik führen über die traditionellen Schulfächer wie Geografie, Physik oder Deutsch weit hinaus.