„Sanierungsgebiet“ lautete der sachliche Begriff, der die lokale soziokulturelle Ausgangssituation der südlichen Friedrichstadt Berlins im Jahr 2011 beschrieb; die städtebaulichen Ecken und Kanten boten daher genug Herausforderungen etwas zu entwickeln, was den unterschiedlichen Bedürfnissen der Anwohner und Nutzer gleichermaßen entsprach.
Die Ausschreibung zum künftigen Metropolenhaus durch den Berliner Liegenschaftsfond erfolgte noch im selben Jahr durch die doch eher ungewöhnliche Methode eines konzeptgebundenen Vergabeverfahrens. Die Idee: die Käufer der in den Obergeschossen befindlichen Eigentumswohnungen, der Wohn- und Gewerbemaisonettes und der sieben Studios für Kreativgewerbe finanzieren mit ihrer Investition sowohl die Errichtung, die heutige Nutzung und natürlich auch eine kuratorische Leitung, welche Anfragen und Mietgeschehen betreut und organisiert, quer. Mit dem gemeinwohlorientierten Gedanken des 400m² umfassenden „aktiven Erdgeschoß“ punktete bfstudio vor allen anderen Mitbewerbern und konnte sich daher im Zuge der Ausschreibung durchsetzen. Verantwortung übernehmen und mitgestalten sind seitdem die entscheidenden Grundgedanken.
Mehrfach prämiert und ausgezeichnet steht nun das Metropolenhaus gegenüber dem Jüdischen Museum in Berlin. Was hier auf dem vormaligen Baufeld V entstanden ist und früher das war, was man als Randlage bezeichnete, spiegelt jetzt ein lebendiges innerstädtisches Leben wider: im Erdgeschoß stehen kleine Läden, diverse Gastronomien und verschiedene Projekträume für zeitlich begrenzte Ausstellungen oder Workshops den Bewohnern, lokalen Bildungseinrichtungen aber auch Gästen gleichermaßen zur Verfügung.
Die darüberliegenden Wohnungen sind über Laubengänge zu erreichen, deren verbindendes Element den Grundgedanken des Erdgeschosses fortführt. Lochblechverkleidungen dienen als Sicht- und Sonnenschutz, lassen aber gleichzeitig genug Licht hindurch. Ein begrünter Hof lädt zum Spielen, Verweilen oder auch nur kurzem Innehalten ein, er verbindet ebenso wie die Laubengänge die Menschen miteinander und fördert die Kommunikation und den Gemeingedanken.
Auf der Homepage des Metropolenhauses ist daher auch zu lesen:
„WOHNEN UND ARBEITEN IM METROPOLENHAUS AM JÜDISCHEN MUSEUM, MITWIRKEN AM INTERKULTURELLEN MOSAIK – UND LEBEN IN DER MITTE BERLINS.“