Das E-Modul (Elastizitätsmodul) ist ein Materialkennwert [N/mm²] aus der Werkstofftechnik. Es beschreibt das unter Zugbelastung auftretende linear-elastische Verformungsverhalten eines Werkstoffes, also die Neigung des Materials, nach eingetretener Entlastung wieder vollständig in seine Ausgangsgeometrie zurückzukehren.
Als genormtes Standardverfahren dient der Zugversuch zur Bestimmung der Zugfestigkeit, aber auch anderen materialspezifischen Kenndaten wie der Streckgrenze oder Bruchdehnung.
Im Versuchsverlauf wird ein standardisierter Prüfkörper unter gleichmäßig ansteigender Last langsam über das Fließen und Einschnüren bis zum Bruch (Versagen des Materials) gedehnt.
Die sich aus der aufgewendeten Kraft in Bezug auf die Querschnittsfläche des Prüfkörpers ergebende Spannung und die im Versuch entstandene Längenänderung werden in einem Spannungs-Dehnung-Diagramm grafisch abgebildet. Dabei wird das E-Modul als Differenz von ansteigender Spannung (Kraft pro Fläche) und dem Verhältnis der Längenänderung zur Ruhelänge ermittelt.
Der Wert des E-Moduls steigt mit dem Widerstand, den ein Material seiner mechanischen Verformung durch Zug entgegensetzt. Je höher der Wert, desto steifer das Material.
Der Zugversuch kommt überwiegend bei metallischen oder synthetischen Werkstoffen zum Einsatz.