Das bereits Ende der 1990er-Jahre entwickelte Prinzip „Cradle to Cradle“ (C2C), übersetzt „von der Wiege zur Wiege“, beschreibt in idealisierter Form eine optimale Form der Kreislaufwirtschaft: umweltschonend und ressourcenverträglich. Zugleich werden einmal der Natur entnommene Rohstoffe wieder und wieder dem laufenden Materialkreislauf zugeführt, wobei die hierbei entstehenden Verluste möglichst ausgeschlossen oder zumindest minimiert werden; die vorhandenen Wertstofffraktionen werden dabei in Teilen durch das Hinzufügen von Primärrohstoffen ergänzt.
Das in Deutschland praktizierte „duale System“ beschreibt im privaten Bereich das, was auch in der Industrie zunehmend an Bedeutung gewinnt: die Rückführung von nicht (mehr) benötigtem Material, dessen Aufbereitung und Wiedereinführung in den Wirtschaftskreislauf. Zu betrachten ist dabei zum einen der Materialanteil, der im Zuge des Produktionsprozesses z. B. als Verschnitt anfällt und zunächst Abfall darstellt, welcher keine weitere direkte Verwendung erfährt; zum anderen betrifft es Stoffe, die durch Austausch oder Rückbau ihrer bisherigen Verwendung entzogen werden und durch Aufbereitung wieder dem Materialkreislauf zugeführt werden können. Im Gegensatz zum „Upcycling“, bei dem fertige Produkte einer neuen Nutzung zugeführt werden, ist hier die ursprüngliche Verwendung des Materials später nicht mehr erkennbar.
Verbesserte Technologien minimieren heute den zur Aufbereitung notwendigen Energieeinsatz, sodass die wirtschaftliche Komponente bei der Entscheidungsfindung für den Einsatz eines Sekundärrohstoffs eine immer geringere Rolle spielt.
Besonders gut geeignet für die Wiederaufbereitung sind Materialien wie Papier und Pappe, Glas und natürlich auch Metalle, sogenannter „Post-Consumer-Schrott“.