Der Begriff Corten ist eine Wortzusammensetzung der beiden Begriffe „corrosion resistance“ für Rostwiderstand und „tensile strength“ für Zugfestigkeit. Demnach ist Corten eine verkürzte Bezeichnung für Cortenstähle. Die Besonderheit des Cortenstahls besteht darin, dass sich auf der Oberfläche eine aus Rost bestehende Bewitterungsschicht bildet. Diese Sperrschicht ist besonders dicht und besteht aus Sulfaten oder Phosphaten und schützt den Stahl zuverlässig vor weiterer Korrosion. Der Werkstoff unterscheidet sich in Corten A und Corten B.
Corten A ist ein wetterfester, phosphorlegierter Baustahl. In der Regel ist die Dicke von Corten A wegen nicht idealer Schweißeigenschaften und nur bedingter Umformbarkeit auf 100 Millimeter begrenzt.
Corten B besitzt keine Phosphorlegierung und gute Schweißeigenschaften. Zudem lässt sich Corten B sowohl kalt als auch warm umformen.
Cortenstähle werden wegen der typischen Rost-Patina häufig für architektonische Akzentuierungen eingesetzt. Die Stahllegierung wurde im Jahr 1932 vom Amerikaner Byramji D. Saklatwalla zum Patent angemeldet. Legierungszusätze waren Kupfer, Phosphor, Silizium, Nickel und Chrom. Die United States Steel Corporation entwickelte den Werkstoff weiter und vertrieb ihn unter der Bezeichnung Corten. Erstes Unternehmen in Deutschland, das Cortenstahl produzierte, waren die Hüttenwerke Oberhausen AG zu Beginn des Jahres 1959.