Das Brandverhalten von im Bauwesen verwendeten Stoffen wird mittels „Baustoffklassen“ geordnet und beschrieben. Maßgeblich ist hierbei das Verhalten der Stoffe in Brandprüfungen.
Brandklassen stellen keine absolute Materialeigenschaft dar und sind letztendlich stets in Zusammenhang mit den umgebenden Komponenten u.ä. zu betrachten.
Die Baustoffklassen werden in der DIN 4102-1 (nationale Ebene) beschrieben :
leichtentflammbar | B3 |
normalentflammbar | B2 |
schwerentflammbar | B1 |
nicht brennbar mit brennbaren Bestandteile | A2 |
nicht brennbar ohne brennbare Bestandteile | A1 |
Auf internationaler Ebene ist die Beschreibung differenzierter (DIN EN 13501-1) :
leichtentflammbar | F |
normalentflammbar | D, E |
schwerentflammbar | A2, B, C |
nichtbrennbar | A1, A2 |
diese Kennzeichen werden zudem durch Abstufungen hinsichtlich Abtropf- und Rauchverhalten weiter unterteilt :
- s1: geringe Rauchentwicklung
- s2: mittlere Rauchentwicklung
- s3: hohe Rauchentwicklung
(s = smoke, Rauch) - d0: kein brennendes Abtropfen/Abfallen innerhalb von 600 Sekunden
- d1: kein brennendes Abtropfen/Abfallen mit einer Nachbrennzeit länger als 10 Sekunden innerhalb von 600 Sekunden
- d2: keine Leistung festgestellt
(d = droplets, Tröpfchen)
Das Deutschen Institutes für Bautechnik (DIBt) veröffentlichte die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB), die als baurechtlich relevant anzusehen ist und die technischen Regeln für Planung, Bemessung und Ausführung von Bauwerken und für Bauprodukte zusammenführt. Im Teil „A2“ wird auf den Brandschutz eingegangen und es werden die „Anforderungen an das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“ unter Verweis auf die jeweiligen DIN-Dokumente beschrieben.