DIN 55634 und ISO 12944 individualisieren die Korrosionsschutzmaßnahmen
Das Inkrafttreten der neuen DIN 55634 geht einher mit einem weitreichenden Paradigmenwechsel. Der DIN 55928 folgend mussten Bauelemente aus Stahl im Außenbereich bislang die Korrosionsschutzklasse K III erfüllen. Diese sah die Verwendung geeigneter Beschichtungen vor. Demzufolge wurde der Mindeststandard an den Korrosionsschutz beispielsweise mit einer 25-Mikrometer-Beschichtung aus Polyester erfüllt. Das hat sich mit Inkrafttreten der neuen Norm geändert, denn: Die DIN 55634 fordert ein umfassenderes und detaillierteres Vorgehen. Künftig müssen sämtliche Gebäudestandorte auf der Basis einwirkender Belastungsmedien individuell betrachtet und entsprechend eingeordnet werden.
Hinter dem Begriff Belastungsmedien verbirgt sich mehr
Ein Blick auf die Details verrät, dass die Änderungen durchaus umfänglich sind, denn: Hinter dem Begriff Belastungsmedien verbirgt sich mehr als die direkten Einwirkungen, die aus der eigentlichen Nutzung des Gebäudes resultieren. Auch Umwelteinflüsse am unmittelbaren Standort und der Umgebung des Gebäudes finden Eingang in die komplexe Betrachtung. Ausdrücklich inkludiert sind beispielsweise negative Einflüsse, die Vordächer oder Dachüberstände ausüben. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die prinzipielle Betrachtungsrichtung hinsichtlich der Auswahl eines optimalen Korrosionsschutzsystems wechselt – von allgemein zu individuell.