Gerüstanker – erforderlich für das sichere Arbeiten an der Fassade

Arten von Gerüstankern

Die einfachste Erklärung für die Zuordnung ist die Art ihrer Verwendung; unterschieden wird zwischen

  • Gerüstankern und
  • Dauergerüstankern.

Gerüstanker sind für den einmaligen Gebrauch vorgesehen, ein Gerüst an der Fassade temporär zu arretieren. Bei dem Dauergerüstanker steht die Wiederverwendbarkeit im Vordergrund. So kann er bei der Erstellung der Fassade das Gerüst sichern, aber ebenso später bei einer erneut erforderlich werdenden Gerüststellung für Reparaturen, Inspektionen oder Reinigungen der Sicherung dienen.

Aufgabe der (Dauer- )Gerüstanker

Zur Gewährleistung des Arbeits-, Gesundheits- und Unfallschutzes ist es erforderlich, ein bauseits notweniges Gerüst zwingend gegen Kippen und / oder Abknicken zu sichern – üblich ist hier eine regelmäßige Verankerung des Gerüstes über die vertikalen Gerüstrohre im bestehenden Rohbau : der Einhang erfolgt über einen fest am Gerüst montierten sogenannten Gerüsthalter in eine Ringschraube (Mindestdurchmesser 12mm), die in einem Gerüstanker mündet; der Gerüstanker selbst findet Halt im Gerüstdübel, welcher in ein zuvor gereinigtes Bohrloch eingesetzt wurde. Durch die folgerichtige Aufspreizung des Dübels im fertigen Rohbau sorgt diese Konstruktion für eine sichere Verankerung des Gerüstes. Die eingesetzten Ringschrauben müssen für diesen Einsatzzweck eine geprüfte Tragfähigkeit aufweisen. Ringösenschrauben werden aus statischen Gründen nur bis zu einer Länge von 300mm eingesetzt und sind daher nicht für VHF geeignet.

Bei einer einschaligen Fassade erfolgt die Verankerung sukzessive mit dem fortschreitenden Aufbau; später wird im Zuge der Fertigstellung gleichzeitig das Gerüst rückgebaut und die nun nicht mehr benötigten Ankerlöcher final verschlossen.

Die Standsicherheit von Gerüsten an vorgehängten hinterlüfteten Fassaden, welche eine Höhe von 8 m überschreiten, erfolgt sinnvoller Weise mittels Dauergerüstankern. Auch diese müssen die auftretenden Kräfte vom Arbeitsbetrieb und Wind am Gerüst über die Verankerung in das Bauwerk ableiten. Die aufzunehmenden Kräfte betragen rein rechnerisch je Meter Fassadenlänge rechtwinklig zur Fassade 2,25 kN/m und parallel zu dieser 0,75 kN/m. Die vertikalen Abstände der Dauergerüstanker dürfen 4 m nicht überschreiten. An den Gebäudeaußenkanten ( = Gebäuderandbereich) sowie exponierten Stellen sind die Abstände zu minimieren. 

Die Verbindung zwischen Gerüst und Rohbau muss in jedem Fall zwingend zug- und druckfest ausgeführt werden.

Dauergerüstanker verfügen über eine Systemstatik. Sie verbleiben über lange Zeit im Rohbau und sind daher aus witterungsresistentem Material wie nichtrostendem Stahl.

Wer plant die Ausführung der Gerüstbefestigungen?

Am Anfang jedes Projektes steht die Abstimmung mit dem Gerüstbauer über die Ausführung der Gerüststellung.  Meist kommen die einmalig zu verwendenden Gerüstanker zum Zug, welche der Gerüstbauer selbstständig plant und ausführt.

Die Überlegung hinsichtlich später erforderlicher Dauergerüstankern sollte hingegen bereits in der Architekturplanung erkennbar sein und sich in den Ausschreibungsunterlagen wiederfinden.

Werden keine Konsolen verwendet, muss das Gerüst zunächst auf Grund der erforderlichen Abstände näher am Rohbau platziert werden.  Die Arbeitsraumtiefe, also der Abstand zwischen Rohbau und Belagkante des Gerüstes, darf aus Gründen der Absturzsicherheit 300mm nicht übersteigen (siehe hierzu auch unseren Blog „Gerüste – sicher hoch hinaus“).

Da auf Grund der sich stets erhöhenden Wärmedämmstoffdicken sich gerade beim zweischaligen Wandaufbau der vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden der gesamte Wandaufbau entsprechend erhöht, ist ein Umsetzten im Zuge der Arbeiten unausweichlich : es muss also umgeankert werden. Jetzt kommt die Planungsabteilung des Fassadenbauers zum Zuge - sie ist nun in der Verantwortung, die Position der Dauergerüstanker mit dem Gerüst, der eventuellen Nachnutzung und der optischen einwandfreien Gestaltung / Ausführung der Fassade in Einklang zu bringen.

Gerüstanker – erforderlich für das sichere Arbeiten an der Fassade

Welche Vorschriften / Regelungen müssen beachtet werden?

Bei dem Einsatz von Gerüstankern gelten die Vorschriften der DIN 4420. Die Anwendungszwecke sind im wesentlichen WDVS Fassaden, Mauerwerksfassaden, Betonfassaden oder Natursteinfassaden, woran der Anker direkt am stabilen Untergrund befestigt werden kann.                                                                   

Für die Verwendung von Dauergerüstanker ist die DIN 4426 anzuwenden. Hier stehen im Fokus die Fassaden mit nicht tragfähigen Bekleidungen, wie zum Beispiel 2-schalige Fassaden (z.B. Naturstein- oder Metallfassaden) als vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF). Dabei kann nicht in der ersten Ebene befestigt werden, sondern es muss eine Verbindung zum monolithischen Kern geschaffen werden.

Auch die statische Betrachtung und Wirksamkeit der Verankerung ist unterschiedlich. So muss der temporärer Gerüstanker am Gerüst biegesteif und am Befestigungspunkt gelenkig sein. Dagegen sind bei dem wiederverwendbaren Dauergerüstanker die Spielregeln umgekehrt. Das heißt, dass die Konsole an der Wand als Kragarm die gesamten Kräfte biegesteif aufnimmt und der Übergang zum Gerüst gelenkig ausgeführt wird.

Wo und wie werden die Befestigungselemente in der Fassade integriert?

Aus Sicht des Gerüstbauers sollten Gerüstanker vorzugsweise in der Nähe von Gerüstknoten liegen, da sonst zusätzliche Verstrebungen etc. erforderlich werden können.

Mit Blick auf die spätere Fassade läßt sich das allerdings nicht immer gewährleisten : in der Regel liegt in den vorgehängten hinterlüfteten Fassaden ein hoher Anspruch auf Optik und Linienführung (gleichmäßiges Fugenraster). Dieser Anspruch kollidiert dann oft mit den notwendigen Befestigungspunkten für die Gerüststellung. In der Regel versuchen die Planer bei den Überlegungen zur letztendlichen Anordnung der Dauergerüstanker die vertikalen oder horizontalen Fugen zu nutzen. Hier gibt es seitens der Hersteller geeignete Systemhalterungen, die diese optisch gut verstecken, aber auch für die spätere Benutzung problemlos zugänglich sind. Nutzbar sind sowohl Horizontal- als auch Vertikalfuge.

Wird die Horizontalfuge zwischen den Fassadenelemente zur Aufnahme der Dauergerüstanker genutzt, kommen Konsolen, ggf. Verlängerungen sowie Einschieb-Laschen zum Einsatz, die industriell vorgefertigt und vertrieben werden.
Erfolgt die Verankerung in der Vertikalfuge, kann die vertikale Unterkonstruktion ( ggf. mit zusätzlichen Wandkonsolen und Verstärkungsplatten im Fugen-/Tragprofil mit Einnietmutter M12) genutzt werden.
Sollten die Abstände in den Fugen nicht genügen, müssen die Verkleidungselemente zusätzlich mit Ausschnitten versehen werden. Diese sollten dann bei der Demontage des Gerüstes und der Einhängepunkte optisch hochwertig geschlossen werden.

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